Partizipation von Kindern und Jugendlichen in Bergheim — läuft da was?
“Aufgrund der fehlenden personellen Ressourcen kann die Verwaltung derzeit zum Thema keine Konzeptentwicklung in Aussicht stellen.”
In seiner Sitzung vom 7. September 2021 hat der Bergheimer Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie mit 13 Ja-Stimmen, keiner Nein-Stimme und einer Enthaltung Folgendes beschlossen (Vorgang 279/2021):
Der Bürgermeister wird gebeten, ein Konzept zur Sicherstellung der aktiven Beteiligung von Kindern und Jugendlichen unter Berücksichtigung ihrer Interessen und Bedürfnisse zu erarbeiten. Die Verwaltung stellt dieses Konzept jugendpolitischer Mitwirkung junger Menschen im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie vor.
Das ist fast vier Jahre her. Man sollte meinen, innerhalb von vier Jahren hätte der Bürgermeister das gewünschte Konzept erarbeitet und dem Ausschuss vorgestellt. Weit gefehlt. In der Vorlage zur Beschlusskontrolle für die Sitzung des Kinder- und Jugendausschusses vom 13. Mai 2025 ist zu dem Beschluss aus dem Jahre 2021 zu lesen (Vorgang 148/2025):
Ein für die Jahre 2021 sowie 2022 gestellter Förderantrag beim LVR wurde abschlägig beschieden. Eine Voranfrage beim LVR für das Jahr 2023 ergab, dass abermals mit einer tendenziell abschlägigen Bescheidung zu rechnen sei. Aufgrund der fehlenden personellen Ressourcen kann die Verwaltung derzeit zum Thema keine Konzeptentwicklung in Aussicht stellen. […]
Das ist ja interessant. Ich habe da mal nen Tipp (für den man keinen Förderantrag stellen muss): Einfach mal gucken, wie die Stadt Mainz das mit der Kinder- und Jugendbeteiligung macht. (Kopieren erlaubt!) In Mainz wurde 2022 in einem Antrag an den dortigen Jugendhilfeausschuss und an den Stadtrat gefordert: “Jugendbeteiligungskonzept für Mainz einführen und umsetzen” (Vorlage 1005/2022/1). Der Antrag wurde beschlossen. Die Stadtverwaltung lieferte am 3. Januar 2023 einen Sachstandbericht (Vorlage 0007/2023). Darin heißt es: “Gemeinsam kann sich Mainz zu einer Stadt weiterentwickeln, in der alle gut und gerne leben. Die zukünftigen Generationen, das heißt die Kinder und Jugendlichen in Mainz, spielen hierbei eine wichtige Rolle. Entsprechend wurde 2022 ein neues Modell zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen erarbeitet, das den Rahmenbedingungen der Landeshauptstadt gerecht werden kann.” Es gibt auch eine eigene Internetseite für die Kinder- und Jugendbeteiligung in Mainz: https://www.jugend-in-mainz.de/kinderundjugendbeteiligung.html.
Vielleicht auch hilfreich: die Broschüre “Qualitätsstandards für Beteiligung von Kindern und Jugendlichen” des Bundesfamilienministeriums.
— Tja, wo ein Wille wäre, wäre auch ein Weg.