“Wer kann schon von sich behaupten, dass ein Fluss mitten durch den Ort fließt?”
War der Bürgermeister von Bergheim noch nie in Köln, Düsseldorf oder Berlin?
Volker Mießeler ist seit 2017 Bürgermeister der Stadt Bergheim an der Erft. Vor gut drei Jahren gab er dem Kölner Stadt-Anzeiger ein Interview (“‘Im Schlosspark tanke ich Kraft'”, 29.1.2022, Ausgabe Rhein-Erft, Seite 34). Die erste Frage lautete: “Herr Mießeler, wie würden Sie jemandem Bergheim beschreiben, der noch nie hier gewesen ist?”
Volker Mießeler:
Bergheim ist zentral gelegen, vielseitig, modern und naturnah. […] Modern – da nenne ich unsere Fußgängerzone mit dem Charme der 70er und 80er-Jahre als Beispiel: Wir investieren mehr als 20 Millionen Euro, um sie zu erneuern. Dazu gehört unter anderem, dass wir die kleine Erft sichtbar machen, um den Menschen den Zugang zum Wasser zu ermöglichen. Denn wer kann schon von sich behaupten, dass ein Fluss mitten durch den Ort fließt?
Ja, wer kann von sich schon behaupten, dass ein Fluss mitten durch den Ort fließt? Mir fallen da spontan ein paar Städte ein, durch die ein Fluss fließt: Köln, Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Paris, Bonn.
Um den Bach Kleine Erft (den Mießeler warum auch immer für einen Fluss hält) “sichtbar” zu machen und den Menschen “den Zugang zum Wasser zu ermöglichen“, wurde übrigens Natur zerstört und viel Beton verbaut (siehe Fotos unten). Außerdem: War die Kleine Erft vorher weder sichtbar noch zugänglich?
Tja, so läuft das in Bergheim.
20.6.2025
29.1.2021