Die Kölner Jugendbefragung von 2018
Die Stadtverwaltung Köln hat im Jahr 2018 eine “Jugendbefragung” durchgeführt. Die Befragung richtete sich an alle Kölner Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis unter 21 Jahren. Die Ergebnisse der Kölner Jugendbefragung von 2018 wurden verschiedenen Gremien im Jahre 2019 vorgestellt, zuerst dem Jugendhilfeausschus am 19.03.2019 (Vorlage 0715/2019). In dem Ergebnisbericht heißt es zum Hintergrund und zur Zielsetzung der Jugendbefragung (S. 4):
Ein wichtiges Ziel der Stadt Köln ist es, nicht nur für Jugendliche zu planen, sondern mit ihnen zusammen. Jugendliche sollen an Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozessen beteiligt werden. […] Letztlich kann festgehalten werden, dass das Ziel der Jugendbefragung lautet, die Kölner Jugendlichen mit ihren Bedürfnissen, Ansichten und Wünschen besser kennen zu lernen. Jeder Jugendliche der Stadt konnte sich zu Wort melden und berichten, was in Köln gut läuft und was besser laufen könnte.
Laut zur Vorlage zugehöriger Mitteilung hatte die Stadtverwaltung vor, “die Ergebnisse der Jugendbefragung zunächst in die politische Diskussion” einzubringen und sah dafür den Jugendhilfeausschuss, den Ausschuss Schule und Weiterbildung, den Sportausschuss und den Stadtentwicklungsausschuss als Adressaten vor.
Dass überhaupt eine Jugendbefragung stattfinden sollte, wurde im “Kinder- und Jugendförderplan 2016 – 2020” der Stadt Köln festgelegt (Vorlage 0169/2017).
Am 20.06.2017 stellte die Kölner Stadtverwaltung dem Jugendhilfeausschuss einen “Konzeptentwurf” zur Durchführung einer Jugendbefragung vor (Vorlage 1814/2017). In der zugehörigen Mitteilung hieß es zur Frage “Warum eine Jugendbefragung? Was ist das Ziel?”:
Kommunale Jugendbefragungen können im Grundsatz drei unterschiedliche Zielrichtungen verfolgen. Sie können konzipiert sein…
- als „kleine“ Shell-Jugendstudie, die sich vor allem für allge-meine Einstellungen, Werte und Lebensorientierungen von Jugendlichen interessiert: „Wie „ticken“ Jugendliche (allgemein)?“,
- als Instrument der Qualitätssicherung zur Bewertung/Evaluation der Angebote von Kinder- und Jugendarbeit vor Ort: „Wie bewerten Jugendliche Angebote für Jugendliche?“, oder
- als Instrument der Stadtentwicklung, das nach Perspektiven und Vorschlägen von Jugendlichen auf und für die Stadt fragt: „Wie sehen Jugendliche die (Zukunft der) Stadt?“.
Die Verwaltung schlägt vor, die Kölner Jugendbefragung nach den Vorbildern Stuttgart und München im Schwerpunkt klar auf die dritte Variante auszurichten.
Auf die Frage “Welche Vorbilder und Erfahrungen gibt es?” antwortete die Stadtverwaltung:
In einer ganzen Reihe von Kommunen in Deutschland sind in den letzten Jahren Jugendbefragungen durchgeführt worden, z.B. in München 2013 und 2016, in Stuttgart 2010 und 2013, in Düsseldorf 2013 und in Wolfsburg 2013. Besonders interessant erscheinen die Jugendbefragungen in Stuttgart und München, welche die Perspektiven Jugendlicher und junger Erwachsener mit Fragen der Stadtentwicklung verknüpfen, im Rahmen ihrer Methodik die Durchführung von Online-Befragungen akzentuieren und außerdem stark mit Jugendverbänden und weiteren Multiplikatoren kooperieren.
Der Konzeptentwurf der Stadtverwaltung wurde im Jugendhilfeausschuss beraten. Die einzelnen Wortbeiträgen finden sich in der Niederschrift.
Im Jahr 2018 stellte die Stadtverwaltung dem Jugendhilfeausschuss (am 16.01.) und dem Ausschuss für Schule und Weiterbildung (am 22.01.) das “Durchführungskonzept” für die Befragung vor (Vorlage 4042/2017). Folgendes war demnach das Ziel:
In der Jugendbefragung geht es darum, den Jugendlichen in Köln eine Stimme zu verleihen, um ihre Einschätzungen zum Leben in Köln, Verbesserungsvorschläge und ihre Vorstellungen von einer lebenswerten Stadt zu erfragen. Auf diesem Wege sollen Potenziale für die Stadt Köln aus Sicht der Jugendlichen identifiziert werden. Die Ergebnisse der Jugendbefragung bilden eine wichtige Informations- und Diskussionsgrundlage für Politik, Verwaltung und (Fach-)Öffentlichkeit. Sie sollen ausführlich in den politischen Gremien vorgestellt und veröffentlicht werden. Sie finden zudem Eingang in die Kinder- und Jugendförderplanung der Stadt Köln.
Im Jugendhilfeausschuss gab es laut Niederschrift einige kritische Anmerkungen und Fragen zu dem Durchführungskonzept. Antworten finden sich in einer separaten Mitteilung (Vorlage 0608/2018).